Heilpädagogische Beziehungsgestaltung
Leuchtende Augen und Entdeckermut, dein Leben im Moment, die Freude und auch Wut, deine kindliche Neugier, dein Staunen und Strahlen, das sollst du dir immer in deinem Herzen bewahren.
Heilpädagogische Beziehungsgestaltung ist mein absolutes Herzensthema. Immer wieder kommen wir an persönliche Belastungsgrenzen im Umgang mit manchen Kindern, deren Eltern oder auch bei Verhaltensweisen unseres eigenen Kindes.
An diesen Grenzen sind wir oft aufgefordert, genauer hinzusehen, unsere Vorstellungen kritisch zu hinterfragen, eigenen Glaubenssätzen auf die Spur zu kommen, um den Weg wieder zu öffnen für eine andere Blickrichtung, die Empathie zulässt und Verständnis, auch für uns selbst.
Mit kreativen Methoden gehen wir gemeinsam auf Spurensuche, wie wir aus dem destruktiven Prozess in ein lösungsorientiertes Handeln kommen.
Aus eigener Erfahrung in der Arbeit mit seelisch behinderten Kindern in einem intensiv- heilpädagogischen Setting, was ich geleitet habe, möchte ich gerne meinen Leitsatz teilen, der mich durch viele Krisensituationen getragen hat:
„Liebe mich dann am meisten, wenn ich es am wenigsten verdient habe, denn dann brauche ich es am nötigsten“ (Helen Keller)
Diese Zeit hat mich nachhaltig geprägt und unendlich bereichert und daher möchte ich mit einem kleinen Gedicht DANKE sagen, denen, die in unserer Gesellschaft oft als Systemsprenger oder Grenzgänger betitelt werden und die mich in meinem SEIN nachhaltig verändert haben.
VERTRAUEN WAGEN:
Mit Kindern, die als schwierig gelten, ohne Vertrauen in sich und die Welt, immer wieder enttäuscht und hilflos auf sich alleine gestellt.
Ihr Licht zu sehen, aus Tonnen von negativen Erfahrungen begraben, schützende Mauern um sich herum gebaut, nur in ganz besonderen Momenten winzige Einblicke erlaubt. Durch extreme Verhaltensweisen ganze Teams hilflos gemacht, mit dem Gedanken im Herzen: „mich zu halten hat noch keiner geschafft“.
Diesen Kindern ein ZUHAUSE sein, einen Schutzraum zu bieten, erforderte oft Mut und den Blick nach innen ins eigene Bewusstsein.
Der Weg zusammen war oft anstrengend und beschwerlich, kein Gipfelkreuz in Sicht und manchmal auch gefährlich, doch hat sich jeder Meter gelohnt und ich sage es ganz ehrlich, in kurzen Momenten des Glücks ein verwundetes Herz zu halten, Liebe zu spüren, wo viele es nicht für möglich halten, war das größte Geschenk und hat mich demütig gemacht, wie viel Kraft ein Kind fürs Leben hat.
„Erziehung ist Beispiel und Liebe- sonst nichts“ ( Friedrich Fröbel) ich danke dir für diese Sicht.
Nicole Werthmann

